Machbarkeitsstudie und Verfahrensentwicklung zum Allwetterflugbetrieb (CAT II)

Die Etablierung von Allwetterflugverfahren ist für die Betreiber von Flugplätzen ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Verfügbarkeit und somit ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Flugplatzes für die Luftverkehrsgesellschaften. Für den sicheren Flugbetrieb bei allen Wetterbedingungen sind jedoch eine Reihe betrieblicher und technischer Faktoren zu berücksichtigen, die in Vorbereitung der Aufnahme des Allwetterflugbetriebs im Detail flughafenspezifisch analysiert und bewertet werden müssen.

Im Rahmen der geplanten Installation eines neuen Instrumentenlandesystems (ILS) unterstützte airsight im Jahr 2010 die beiden größten internationalen Flughäfen Litauens Vilnius und Kaunas bei der damit verbundenen Etablierung eines Allwetterflugbetriebs gemäß CAT II.

Dazu wurden zunächst meteorologische Daten (z. B. Pistensichtweiten, Hauptwolkenuntergrenzen) zur Quantifizierung potentieller Kapazitätszuwächse durch die Einführung von Allwetterflugverfahren ausgewertet. Anschließend erfolgte eine Überprüfung der vorhandenen luftseitigen Infrastrukturen und Installationen auf Vorgabenkonformität entsprechend den ICAO-Regularien (SARPs) für CAT II Operationen.

Mittels der gewonnenen Ergebnisse wurden Empfehlungen und ein Arbeitsprogramm abgeleitet, die den Flughäfen und den zuständigen Behörden eine schrittweise Einführung der neuen Verfahren bei gleichzeitiger Gewährleistung der flugbetrieblichen Sicherheit ermöglichen. Dazu zählten bspw. auch die Berücksichtigung der aktuellen Hindernissituation innerhalb der Neufestlegung geeigneter Hindernisfreihöhen (Obstacle Clearance Altitudes / Heights) für ILS CAT II Anflüge sowie die flughafenspezifische Entwicklung von Anflugverfahren.

Am Flughafen Vilnius wurden die neuen Verfahren bereits erfolgreich eingeführt.